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Großflächiger Waldbrand im Föhrenwald!

Gegen 13:15 Uhr gingen in der Bezirksalarmzentrale Neunkirchen mehrere Notrufe über einen Flurbrand im Bereich Saubersdorfer Trift / Holzweg ein.

Vom Disponenten wurden die zuständigen Feuerwehren mit dem Meldebild B1 Flurbrand alarmiert. Bei der Anfahrt zum Einsatzort wurde den Feuerwehren aber klar, dass es sich um ein weitaus schlimmeres Szenario handelt. Die dunkle Rauchsäule war bereits von weiten sichtbar. Vom Einsatzleiter wurde unverzüglich Verstärkung angefordert. Da in der Zwischenzeit weitere Notrufe in der BAZ eingingen, wurde auf Alarmstufe B4 erhöht. Bei der ersten Lageerkundung durch den Einsatzleiter, wurde ein großflächiger Waldbrand im Föhrenwald lokalisiert.

Erschwerend kam in der Anfangsphase der Wind hinzu, der Brand rasend schnell ausbreiten ließ. Innerhalb kürzester Zeit bahnten sich Meterhohe Flammenwalzen den Weg in alle Richtungen. Da der Föhrenwald extrem trocken ist, wurde die Brandintensität zusätzlich beschleunigt. Da bereits von einem Großflächigen Brand ausgegangen werden musste, wurde ein Hubschrauber des Innenministeriums angefordert, um sich aus der Luft ein Bild der Lage zu machen. Anfangs ging man von einer betroffenen Fläche von rund 3 Hektar aus. Bei der Erkundung aus der Luft musste die Zahl jedoch auf rund 30 Hektar erhöht werden. Der Brand breitete sich in alle Richtung rasend schnell aus, sodass die Feuerwehren nicht mal die Chance hatten, den Brand gezielt zu bekämpfen.

Mittels Motorsägen wurden sogenannte Schneisen geschlagen, um ein weiteres Ausbreiten der Baumfeuer zu verhindern. Zwischenzeitlich wurde der Bezirksführungsstab des Bezirkes Neunkirchen mobilisiert und an der Einsatzstelle aufgebaut. Aufgrund des großflächigen Schadenslage wurde über das Landesfeuerwehrkommandos der Flugdienst (Basisgruppe NÖ-Süd) angefordert, um für die Bodenkräfte unterstützend, den Brand auch aus der Luft zu bekämpfen. Hierfür wurden 2 Hubschrauber, sowie drei Flächenflugzeuge “PC6 Pilatus Porter” des Österreichischen Bundesheeres eingesetzt. Von den Bodenkräften wurde der Brand mittels Schanzwerkzeug, Löschrucksäcken, B und C Rohren sowie Wasserwerfern der Großtanklöschfahrzeuge bekämpft. Erschwerend kam hinzu, dass die Brandstellen teilweise mit Löschfahrzeugen nicht erreichbar waren. Die Florianis musste mehrere hundert Meter Schlauchleitungen verlegen, um Löschwasser von den Zufahrtsstrassen zu den Brandstellen zu befördern.

Die Löschwasserentnahme wurde über zwei Löschteiche und das Wasserreservoir, von “Wiener Wasser” sichergestellt. Um die Bodenkräfte mit Wasser zu versorgen, wurde ein Tankwagen Pendelverkehr eingerichtet. Während der Einsatztätigkeiten kam es immer wieder zu einem Knall, die von Munitionsresten die im Föhrenwald vom zweiten Weltkrieg unter dem Waldboden liegen, ausgelöst wurden. Was den Brand ausgelöst hat, ist noch völlig unklar. Zu Spitzenzeiten standen 37 Feuerwehren aus den Bezirken Neunkirchen und Wiener Neustadt, mit 76 Fahrzeugen und rund 350 Mann im Einsatz. Seitens der Polizei standen drei Streifen sowie der Hubschrauber des Innenministeriums im Einsatz. Das Rote Kreuz stellte zwei Fahrzeuge zur Beistellung für die Einsatzkräfte. Vom Österreichischen Bundesheer wurden zwei Hubschrauber und drei Flächenflugzeuge ins Einsatzgebiet entsandt.

Text: Einsatzdoku.at; Fotos: FF Seebenstein